Top-Secret-Browser
COMPUTER BILD stellt einen Blumenstrauß an Webbrowsern vor, bei denen es sich lohnt, sie zu erkunden.
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Uhr
Sebastian Kolar
Viele Nutzer kennen nur Firefox, Google Chrome und Microsoft Edge, ein paar anderen Usern sagen auch noch Opera, Brave und Vivaldi etwas. Darüber hinaus existieren weitere spannende (zum Teil: Top-)Programme zum Surfen.
Die üblichen Verdächtigen unter den Browsern – von Mozilla, Google und Microsoft – sind jedem bekannt, der sich für Technik interessiert. Die Anbieter dieser Anwendungen liefern gute virtuelle Surfwerkzeuge ab und verteilen kontinuierlich Updates für sie. Die mancherorts zu vernehmende Kritik, dass sich diese Konkurrenten immer mehr einander annähern, ist aber nicht von der Hand zu weisen. "Kennt man einen dieser Browser, kennt man sie alle" trifft zwar nicht exakt den Nagel auf den Kopf, aber in grober Annäherung. Schauen Sie sich zum Beispiel mal die Oberflächen von Firefox und Google Chrome – nur flüchtig – an, dann gleichen sie sich wie ein Ei dem anderen.
Wünschen Sie sich einen (Zweit- oder Dritt-)Browser, der optisch und/oder funktional neue Wege geht? Dann ist ein Blick etwa auf
Vivaldinicht verkehrt. Diese Software basiert auf Chromium, so wie die meisten Browser inklusive des bekanntesten Chromium-Abkömmlings (Forks) "Google Chrome", doch lässt sich Vivaldi grandios an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Das Einstellungsfenster der Software hält hierfür eine unglaubliche Bandbreite an Optionen bereit. Darüber hinaus ist in der Browser-Welt noch mehr los: Weitere Client-Anwendungen buhlen in einer Nische um Ihre Gunst.
COMPUTER BILD gibt diesen unbekannten Firefox-, überwiegend Chromium-Forks eine Bühne und stellt sie im Folgenden kurz vor. Mit dabei sind kostenpflichtige Browser beziehungsweise solche, bei denen manche Funktionen kommerziell ausgelegt sind; entsprechende Features sind aus Anwendersicht nicht wünschenswert, machen aber Clients, die sie enthalten, interessant (schließlich haben Browser allgemein den Ruf, Freeware oder Open Source zu sein, und niemanden zur Kasse zu bitten).
Die folgenden Software-Tipps erfinden das Engine-Rad nicht neu, sondern basieren meist auf Chromium oder auf Gecko; Letzteres kommt bei Firefox zum Einsatz. Die drumherum gestrickten Oberflächen und/oder die funktional eingewobenen Raffinessen sorgen aber durchaus für eine eigene DNA.
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Arc Browser: Edge-verwandter Browser mit neuem Bedienkonzept
Die Intention der Macher des
Arc Browserswar es sicherlich, Standard-Bedienkonventionen niederzulegen und etwas Neues auf die Beine zu stellen. So zeigt die Software, die als Hintergrundtechnik "
WebView2" (so wie Microsoft Edge) nutzt, im linken Bereich
vertikale Tabsan.
Der Funktionsumfang fällt minimalistisch aus, doch angenehme Animationen und Split-Screen-Surfen bilden Pluspunkte des in den Medien gehypten Stück Codes. Leider geht nach der Installation ohne eine Anmeldung nichts – lästig.
Fifo Browser: Immer im Vordergrund
Funktional kärglich, ist der
Fifo Browsernoch mehr als etwa der Arc Browser in einer Nische zu Hause. Was ihn auszeichnet, ist die Option, das eigene Fenster stets vordergründig anzuzeigen. So ist kein anderes Programm imstande, dem Fifo Browser den Bildschirmfokus zu stehlen und ihn zu überdecken. Dies stellen Sie mithilfe eines Toggle-Schiebeschalters in einem Menü oben rechts ein.
Browser genehmigen sich eine gewisse Menge Platz auf dem Bildschirm – vor allem früher, als Firefox und
Internet Explorereine Menüleiste anzeigten. Da eine solche bei den heute angebotenen Browsern meist fehlt, ist Webseiten mehr Volumen für ihre Anzeige eingeräumt. Beim schon ab Werk visuell nicht dick auftragenden Fifo Browser reduzieren Sie den vom Browser selbst belegten Displaybereich oben noch ein wenig: Aktivieren Sie in den Einstellungen den "Compact"-Modus, dann verschwindet die Adressleiste – die aber weiterhin verwendbar bleibt.
Atom Browser: Browser mit Inkognito-Tabs und Verlauf-Sperre
Der
Atom Browserist von browser.ru zu beziehen: Die Download-Seite und das Setup-Programm kommen auf Russisch daher, die Software-Oberfläche erscheint nach dem Durchlaufen der Einrichtung aber auf Deutsch. Ein Vorteil ist, dass Sie hier neben normalen Tabs auch Inkognito-Tabs öffnen. In diesen hinterlassen Sie keine lokalen Surfspuren auf dem PC. Andere Browser bringen nur Inkognito-Fenster mit (auch im Atom Browser verfügbar), die weniger flexibel sind. Wer sich wegen der russisch auftretenden Lokalisierung grämt, sollte besser zum
Waterfoxgreifen, der statt Chromium- Firefox-Wurzeln aufweist und der ebenfalls anonyme Registerkarten unterstützt.
Der Atom Browser zeigt oben rechts ein Raketen-Symbol an, das für "Speeding up the browser" steht: Es bereinigt den Cache und temporäre Dateien, die Funktion schließt zudem alle geöffneten Tabs bis auf den aktiven. Das Schutzschild-Symbol neben dem Raketen-Icon erlaubt es Ihnen, Webseiten-Berechtigungen festzulegen und einzustellen, dass (temporär) keine Webseiten-URLs in den Verlauf gelangen sollen; oder nur die aktuell aufgerufene Internetseite bleibt der Chronik künftig fern.
Waterfox: Schnell, modern und alltagstauglich
Im
Waterfoxwandeln Sie mit Strg-Alt-T den gerade geladenen Tab in ein Inkognito-Pendant um. Davon abgesehen erweist sich die Software als außerordentlich rund: Sie konkurriert funktional locker mit Firefox und übertrumpft in diesem Bereich das Original.
Das Einblenden der Sidebar mit dem Verlauf (mit Strg-H) geschieht animiert. Auf Wunsch aktivieren Sie mithilfe der Einstellungen "Enable menu transparency" und "Enable panel transparency" eine transparente Anzeige von Webseiten-Kontextmenüs sowie im Programm-Menü oben rechts (das erscheint, wenn Sie dort einen Mausklick auf das Drei-Striche-Symbol vornehmen).
Floorp Browser: Waterfox-Alternative – wahlweise schnell oder schonend
Der
Floorp Browsergehört wie der Waterfox zu der Top-Besetzung in Sachen Browsern. Die Engine bildet wie beim Waterfox Gecko, dem Projekt liegt also ein mit Firefox verwandter Quellcode zugrunde. Es sind Arbeitsbereiche für Tabs verfügbar, das sind Tab-Kollektionen, zwischen denen Sie umschalten (als Alternative zu der Nutzung mehrerer Fenster).
Mit den
Floorp Notessteckt eine Notizfunktion in der Anwendung, die Sie mit einem Klick auf das zugehörige Icon – in einer Symbolleiste in Opera-Manier – aufrufen. In der vertikalen Toolbar ist auch Google Translate verfügbar. Letzteres ist auch im Atom Browser, obgleich etwas anders, nahtlos eingebunden. Die verfügbare mehrzeilige Tab-Leiste sorgt für frischen Bedien-/Look-&-Feel-Wind. Wahlweise setzt der Floorp Browser ein Firefox-Proton- oder ein Firefox-Photon-Lepton-Design ein; und
Seitenecken lassen Sie nach Gusto (nicht) abrunden.
In den Einstellungen wählen Sie in puncto "Speicher und Leistung" per Drop-down-Menü zwischen den Presets "Minimale Speicherauslastung (geringe Leistung)", "Gleichgewicht zwischen Speichernutzung und Leistung" sowie "Beste Leistung (hoher Speicherverbrauch)". Des Weiteren ist die user.js-Liste interessant: Per Klick fügen Sie eine entsprechend bezeichnete Datei in den Profilordner des Floorp Browsers ein. Je nachdem, welchen Preset-Eintrag Sie wählen, legen Sie dabei den Fokus auf Datenschutz, Geschwindigkeit oder ähnliches Scrollen wie bei MS Edge.
Midori: Floorp-Browser-Fork
Der
Midori Browserbasiert auf dem Floorp Browser, der seinerseits auf Firefox aufsetzt. Aufgrund der starken Ähnlichkeiten mit dem Original "Floorp" ist es Geschmackssache, ob Sie dem Midori- oder dem Floorp-Client den Vorzug geben. Früher trieb der Motor "WebKit" Midori an, mittlerweile ist das Mozillas Gecko. Bei Bedarf nutzen Sie beide Firefox-Alternativ-Browser parallel.
Eine schöne Funktion ist die Seitenleiste am Browser-Rand, der Sie mithilfe eines Plus-Symbols neue Icons hinzufügen. Über diese Abbildungen öffnen Sie etwa basierend auf hinterlegten URLs Webseiten in einer Split-Screen-/Sidebar-Ansicht. Bei der Konfiguration liegt es an Ihnen, festzulegen, ob in diesem Segment ein mobiler
User-Agentzum Einsatz kommen soll.
Der Anbieter Astian plant, ein eigenes VPN anzubieten. Interessenten können sich im Web auf eine
Wartelistesetzen.
Whale Browser: Videoaufnahme, Anti-Lesezeichen-Dubletten-Tool und IE-Modus
Der einem Tier nachempfundene
Whale Browser– mit einem Wal im Gepäck – verfügt über eine Aufnahmefunktion, die jenseits einfacher Screenshots auch Video-Capture-Akte umfasst. Damit bannen Sie Ihre Surfsitzungen in WEBM-Dateien. Der Hotkey Strg-Umschalt-Leertaste blendet mittig in der Umgebung ein Eingabefeld ein, in das Sie genauso wie in die Adressleiste eine URL oder einen Suchbegriff eingeben können, um eine bestimmte Webseite aufzurufen beziehungsweise um eine Google-Suche durchzuführen.
Wollen Sie am PC mit einem Fenster surfen, das so klein ist wie ein Handy-Display? Zu diesem Zweck wählen Sie im Drei-Punkte-Menü oben rechts den Button "Mobile", der ein entsprechendes Pop-up aufruft – inklusive eines Schiebereglers zum Einstellen der Transparenz. Das Mobil-Fenster lässt sich auf einen stets vordergründigen Zustand festnageln, mit einem Schieberegler justieren Sie die Lautstärke und eine weitere Option bewirkt eine Drehung des Fensters um 90 Grad. Bookmarks, die Sie hier anlegen, werden separat von jenen des Haupt-Browser-Modus verwaltet.
Beim Whale Browser sehen die Lesezeichen besonders schön aus: Die Einstellungsoption "Automatic color on folder icon" färbt Ordner-Verweise in der Bookmark-Leiste automatisch; das Kolorieren von solchen Inhalten ist bei anderen Browsern nicht vorgesehen. Ein weiteres Goodie sind die "Multiple Search Engines": Dank dieser sehen Sie bei einer Suchworteingabe in die Adressleiste Einträge verschiedener Suchmaschinen, es ist nicht nur eine vertreten. Per Klick auf den gewünschten Eintrag greifen Sie auf die Treffer-Liste etwa von Google, DuckDuckGo oder Ecosia zu. Es hat Seltenheitswert, dass der Whale Browser den Anwender sogar mit
Brave Searchsuchen lässt.
Im Rechtsklick-Menü von Online-Grafiken steht eine Option bereit, mit der sich der in ihnen enthaltene Text übersetzen lässt. Des Weiteren findet sich in entsprechenden Kontextmenüs – wie bei Microsoft Edge – eine
Bildbearbeitungs-Offerte. Der Dark Mode des Browsers lässt sich anhand zeitlicher Vorgaben automatisch ein- und ausschalten. Lassen Sie sich den RAM-Verbrauch von Tabs bei einem Mouseover auf diese einblenden, dann sehen Sie nicht nur den absoluten Megabyte-Verbrauch, sondern sogar einen relativen Prozentwert.
Die Einstellungen haben ein Gegenmittel für Lesezeichen-Dubletten in petto: eine "Clean up"-Schaltfläche, die redundante Inhalte in diesem Segment identifiziert und entfernt. Die Routine löscht alternativ oder zusätzlich leere Lesezeichen-Ordner.
Min Browser: Schlanker, aufgabenorientierter Browser
Suchen Sie einen Browser, der nicht in die Vollen geht? Enthaltsamkeit ist für Sie das Gebot der Stunde? Nützlich ist so etwas für die Konzentration. In dem Fall trumpft der
Min Browserauf: Die Oberfläche hält sich hier (angenehm) zurück.
Es lassen sich sogenannte Aufgaben, das sind Kollektionen von Tabs, anlegen und umbenennen. Die Aufgaben stellen in dem Client Alternativen zu Fenstern dar, denen geöffnete Registerkarten im Sinne von mehr Übersichtlichkeit untergeordnet sind.
Qutebrowser: Exot mit tastaturfokussierter Bedienung
Die Bedienung des
Qutebrowsershebt sich deutlich von der Handhabung anderer Programme ab: Sie erfolgt nämlich maßgeblich über die Tastatur. Dies ist ähnlich puristisch wie die Verwendung des Texteditors "
Vim" oder des
Linux-Betriebssystems"Bodhi Linux".
Mit den Tasten [+] und [-] vergrößern und verkleinern Sie die aufgerufene Webseite, mit zweimal [y] kopieren Sie deren URL in die Zwischenablage. Im
Qutebrowser Cheatsheetfinden Sie weitere Tipps, die es Ihnen erleichtern, die Hotkey-Steuerung effizient abzuwickeln.
Kingpin Browser: PIN-geschützte Surfumgebung
Für Geheimniskrämer lohnt es sich, den
Kingpin Browserin den Blick zu nehmen: Durch das zweimalige Drücken der Strg-Taste bringen Sie Ihre dort geladenen Tabs zum Verschwinden. Das nochmalige doppelte Betätigen der Taste holt die Reiter wieder zurück. So etwas lässt sich als ein Boss-Modus oder auch als eine Boss-(Modus-)Taste bezeichnen.
Im Unterschied zu anderen Browsern, die so etwas anbieten, wie dem sehr starken
Cent Browser, lässt sich die Sitzungswiederherstellung beim Kingpin Browser an eine PIN koppeln: In den Einstellungen vergeben Sie die gewünschte abzufragende vierziffrige Nummer.
Ulaa Browser: Browser mit Arbeitsprofilen/-Presets
Beim
Ulaa Browserkommen optische und technische Raffinessen zusammen: Auf visueller Seite zwingen Sie aufgerufene Webpräsenzen in einen Dark Mode, dank eines Symbols rechts neben der Adressleisten-URL (Smart Dark Mode). Dort findet sich auch eine Schaltfläche, mit der Sie den Browser in einen von diversen Modi versetzen: "Personal", "Kids", "Open season", "Work", "Developer" oder "Incognito". Für den Kids-/Kinder-Modus etwa setzen Sie ein Passwort, das es für den Ausbruch aus diesem Betriebszustand braucht, in dem sich keine Programmeinstellungen ändern lassen. Die in diesem Modus richtig aufgehobenen Minderjährigen finden hier diverse Verlinkungen zu Webseiten vor, die für ihr Alter vorgesehen sind, unter anderem sind welche zu Scratch und
YouTube Kidsvertreten.
Im Modus für Programmierer namens "Developer" tauchen ebenfalls designierte Seiten auf, des Weiteren bekommt man hier einige Erweiterungen zur Installation vorgeschlagen, die einem eventuell nützen.
Der Ulaa Browser setzt auf Wunsch bei jedem Neustart die Identität des Nutzers zurück. Der Whale Browser wiederum verfügt über eine "Public PC mode"-Funktion, die beim Beenden des Programms in zahlreichen Bereichen aufräumt.
CatsXP Browser: Ruft Windows-Programme auf und beschleunigt Downloads
Den
CatsXP Browserzeichnet aus, dass er Ihnen im Kontextmenü von Webgrafiken eine Funktion bereitstellt, die den Bildtext ähnlich wie eine Windows-OCR-Software in die
Zwischenablagekopiert. Der
Brave Browsersteht dem nicht nach. Ein Mond-Symbol rechts in der Adressleiste ruft beim Anklicken ein Menü auf, das Sie Hand anlegen lässt hinsichtlich der Helligkeit und des Kontrasts der geladenen Internetseiten – wofür Schieberegler dienen.
Rechts in der Adressleiste prangt auch ein Kurzbefehle-Symbol, das es Ihnen erlaubt, Notepad und Calc – Windows-Programme (!) – aufzurufen. Darüber hinaus stellen Sie hierüber blitzschnell eine andere Standard-Suchmaschine ein, die die Adressleiste nutzt.
Haben Sie Tabs per Drag & Drop aus dem Browser in eigene Fenster ausgegliedert, fügt eine Automatik alle Reiter wieder zusammen. Dem dient im Kontextmenü eines beliebigen Tabs der Befehl "Alle Tabs in dieses Fenster verschieben".
Starten Sie einen Download, ist es möglich, über eine Pfad-Angabe einen Download-Manager zu referenzieren, an den der Überspielvorgang im Sinne des beschleunigten Saugens übergeben wird. Hierfür bedarf es keines extra einzubindenden CRX-Plug-ins. Ein Beispiel: Der
Internet Download Manager(IDM) ist installiert. Sie geben für einen Download mit ihm die Datei "IDMan.exe" an.
iTop Private Browser: IP-/Phishing-Schutz und animiertes Verschieben von Lesezeichen
Der
iTop Private Browserreiht sich in die Palette von iTop-Programmen ein, die indes häufig aufseiten von Installern von IObit-Anwendungen beworben werden. Der iTop-Surf-Client glänzt analog zu
Vivaldimit dem seltenen Vorzug, das Verschieben von Lesezeichen mit der Maus animiert abzuwickeln. Das sieht sehr schön flüssig aus. Ferner finden Sie auf "Neuer Tab"-Seiten (Strg-T) Ihre Klartext-IP-Adresse und können sie dort durch das Aktivieren eines VPNs – per Mausklick möglich – durch eine andere WAN-IP-Ziffernfolge ersetzen.
Weiteren Schutz verschafft Ihnen die "Anti-Phishing"-Funktion, siehe das zugehörige Symbol oben rechts: In dem entsprechenden Menü fügen Sie sogar eigene URLs hinzu, sodass die jeweiligen Internetseiten bei künftigen Aufrufversuchen blockiert sind. Es erscheint bei Lademanövern derselben eine Warnmeldung im Stil wie bei einer realen Phishing-Seite.
Ghost Browser: User-Agent-Akrobat
Wer Interesse am
Ghost Browserhat, muss sich mit seiner E-Mail-Adresse registrieren. Es lassen sich in dem Client Identitäten erstellen, durch die verschiedene
User-Agentenfür Webseiten-Aufrufe zum Einsatz kommen sollen.
Die Software bietet Proxy-Verwaltungs-Funktionen ("Ghost Proxy Control"). Der kommerzielle Charakter sticht deutlich hervor, unter anderem der Inprivate-Modus (Strg-Umschalt-N) steht in der Gratis-Programm-Version nicht (!) bereit. Auch etwa beim iTop Private Browser gilt es, für manche Marginalien zu bezahlen.
CyberGhost Private Browser: Inklusive Daten-Radiergummi
Der
CyberGhost Private Browserzeigt sich weniger restriktiv als der Ghost Browser, was das Thema limitierten Funktionsumfang angeht. Die Anwendung stammt von einem VPN-Anbieter und erlaubt es, per Klick auf ein Radiergummi-Symbol neben der Adressleiste angehäufte Chronik-Surfspuren bequem zu entfernen; der Strg-H-Dialog sollte in der Folge blank ausfallen.
Ghostery Private Browser: Privacy-affiner Surf-Client
Der
Ghostery Private Browsersetzt auf Firefox auf und schafft einen verbesserten Datenschutz. Der Anbieter ist von Browser-Add-ons namens "Ghostery" bekannt, die ebenfalls ein erhöhtes Privacy-Level etablieren.
UR Browser: VPN-Browser inklusive Ninja-Modus
Der Inprivate-Modus beim
UR Browsernennt sich "Ninja-Modus", was durchaus hochtrabend ist, weil das Feature funktional Standardkost bietet. Der Aufruf des Ninja-Modus gelingt mithilfe von Strg-Umschalt-N und er verhindert, dass bei der Benutzung der Anwendung lokale Gebrauchsspuren zurückbleiben. Die Besonderheit am Ninja-Modus ist, dass kein neues Fenster aufpoppt, sondern dass sich diese Surf-Client-Betriebsart nahtlos in die bereits vorhandenen Tabs als wiederum neue Registerkarte eingliedert.
In den Einstellungen des UR Browsers geben Sie die URLs von Webseiten an, die Sie nicht im Verlauf der Anwendung haben wollen. Hierfür begeben Sie sich im Config-Segment zu "Datenschutz-Tools > Website-Liste", dort stellen Sie bei einzelnen Seiten "Hoch" ein.
Coc Coc Browser: Tor-Browser-/Brave-Alternative
Mit dem Firefox-ESR-basierten
Tor Browsersurfen Sie hinsichtlich Ihrer WAN-IP-Adresse anonym. Dies ermöglicht Ihnen auch der
Coc Coc Browser. Dieser nutzt die elaborierte Chromium-Technik als Antrieb und erlaubt es – ähnlich dem Brave Browser –, Inkognito-Fenster inklusive der Tor-Verschleierung zu öffnen.
Firefox Developer Edition und Mercury Browser: Für Webworker und schneller als das Original
Firefox, der in der
Developer Editionvorliegt, richtet seinen Fokus auf Webentwickler. Sehr ähnlich kommt der
Mercury Browserdaher, der quellcodeverwandt ist. Die hier eingearbeiteten Patches und UI-Änderungen stammen von
LibreWolf, Waterfox, FireDragon (erst ein LibreWolf-, später ein Floorp-Fork), PlasmaFox und Ghostery. Die Macher des Mercury Browsers geben an, dass es Leistungsverbesserungen gegenüber einem Standard-Firefox (Vanilla) von 8 bis 20 Prozent gebe, je nach
Benchmarkund Betriebssystem.
Der
Thorium Browsersetzt auf Chromium auf und soll 8 bis 38 Prozent schneller als das Vanilla-Original arbeiten. Es gibt übrigens noch ThoriumOS, das einen Fork von ChromiumOS darstellt, inklusive des Thorium Browsers.
Nero Browser: Ein Krypto-Surf-Client
Nachdem der Opera Crypto Browser eingestellt wurde (ebenso wie im Übrigen "
Opera Neon"), der passend zu seinem Namen einen funktionalen Krypto-Geld-Fokus innehatte, gibt es in diesem Metier zumindest noch den
Nero Browser. Das Programm stammt von einem bekannten Brenn-Software-Anbieter.
Supermium Browser: Ein Surf-Client für Windows XP, Vista, 7
Die verbreiteten und modernen Surf-Programme laufen meist nicht mehr unter Windows 7 und älteren Systemen, dies tut jedoch der Update-gepflegte
Supermium Browser. Versprochen sind Aero-Glass-Titelleisten, die wir im Test zumindest unter Windows 7 zu sehen bekamen, nicht aber unter Windows 10. Für die Zukunft sind Support für Windows 2000 und Features aus
Ungoogled Chromium(ein weiterer eher unbekannter Browser) versprochen.
Die besten Browser jenseits von Firefox, Chrome, Edge und IE
Foto: COMPUTER BILD
Basilisk, Pale Moon, MyPal und K-Meleon
Das Browser-Duo "
Basilisk" und "
Pale Moon" basiert auf der Goanna-Engine; die Bedienoberflächen der Anwendungen weisen starke Parallelen zu denen von Firefox von vor einigen Jahren auf.
MyPalist ein Fork von Pale Moon und ist noch unbekannter. Die drei Clients nutzen ein Single-Prozess-Modell, was Arbeitsspeicher spart, obgleich es der
Stabilitätnicht maximal zuträglich ist.
MyPal gibt es auch als Fork-Version von Mozilla Firefox Quantum, in dem Fall kommt ein Multi-Prozess-Modell zum Einsatz (die Technik zeichnet sich grundsätzlich durch einen erhöhten RAM-Verbrauch samt einer erhöhten Stabilität aus). Ein weiterer verwandter Browser, der Goanna-basiert daherkommt und der nur einen EXE-Prozess im RAM unterhält, ist
K-Meleon. Die Namensgebung hängt indes mit dem Tierreich zusammen, siehe auch den Artikel "
Firefox ist ein roter Panda? Weitere Infos und noch mehr Tier-Downloads".
Otter Browser: Mit der Essenz von Opera aus alten Tagen
Mit dem
Otter Browsersind all jene gut bedient, die Opera in seiner damaligen Darreichungsform, als in diesem noch die Presto-Engine zum Einsatz kam, mögen. Hier kommen private Fenster und private Tabs, eine
about:config-Seite, der Import von Opera-Lesezeichen und -Sitzungen sowie Mausgesten zusammen.
DCBrowser: Webseiten aus der Zwischenablage öffnen (hebt "Einfügen und los" auf ein neues Level)
Befindet sich eine Webadresse in der Zwischenablage, springt der
DCBrowserdarauf an und blendet einen Dialog ein. In diesem haben Sie die Möglichkeit, die entsprechende Internetseite per Mausklick in der Software zu öffnen, die hierfür aufpoppt. Auch mit Strg-Alt-Leertaste rufen Sie eine Webseite, deren URL sich im Clipboard befindet, in dem Client auf. Der Hotkey befähigt Sie des Weiteren, eine Bing-Suche nach Wörtern in der Zwischenablage durchzuführen, wobei sich der DCBrowser aktiv schaltet. Die GUI (Graphical User Interface, grafische Benutzeroberfläche) erscheint manchem indessen wohl zu knallbunt.
Beim DCBrowser ist ein Internet-Explorer-Modus inklusive, mit dem die Software in puncto Engine-Wechsel-Feature im Metier von Microsoft Edge wildert. Die Tab-Leiste positionieren Sie auf Wunsch so um, dass sie statt oberhalb unterhalb der Adressleiste in der Manier älterer Firefox-Versionen oder am unteren Fensterrand erscheint. Die vorhandenen Tabs werden gezählt und deren Anzahl wird oben rechts angezeigt; bei Firefox ist eine Quantifizierung in der Richtung sehr viel aufwendiger (siehe den Artikel "
Firefox: Wie viele Tabs sind offen? Sechs Tipps, um das zu ermitteln").
Eine Einstellung erlaubt es Ihnen, Tabs per Mouseover aktiv zu setzen. Ähnlich wie etwa bei CatsXP gehört
zum Funktionsumfang. Die Tab-Leiste blenden Sie aus und ein, wobei sie auf Wunsch bei einem Mauszeiger-Aufenthalt im oberen GUI-Bereich temporär zurückkehrt. Ein Kontextbefehl der Bookmark-Leiste gestattet es Ihnen, mithilfe eines Schiebereglers einzustellen, wie breit die Lesezeichen ausfallen sollen.
r3dfox: Firefox auch für ältere Betriebssysteme
Der Firefox-Verschnitt "
r3dfox" stammt von der Eclipse Community und macht Firefox-Surftugenden auch unter Windows 7/8.1 verfügbar. Die GitHub-Download-Seite hält selbst einen Hinweis für den Fall bereit, dass Sie den Fork-Browser unter Windows 7 RTM einzusetzen gedenken.
Maxthon Browser: Innovativer Web-3.0-Browser-Alleskönner
Es ist an dieser Stelle kein Platz, alle Möglichkeiten des
Maxthon Browsersaufzählen, so umfangreich ist er. Nur einige Beispiele: Es lassen sich hier
Tabs umbenennenund es ist eine
Notiz-Funktionalitätintegriert. Zum Gebotenen gehört ein
AIChatdazu, ähnlich wie beim
Ecosia Browser. Und Sie reduzieren mithilfe des "Nachtmodus"-Symbols oben rechts die Helligkeit von Internetseiten. Ein IE-Modus steht parat. Klicken Sie ein Online-Bild bei gedrückter Strg-Taste an, erfolgt unmittelbar ein Download des Inhalts in einen Ordner.
Slimjet: Rundes Gesamtpaket mit Upload-Tempospritze
Der
Slimjet Browserlässt Ihnen einen Internet-Turbo zuteilwerden: Er lädt Bilddateien schneller ins Internet hoch, weil er sie vor dem Upload lokal komprimiert. Unter dem Strich fließen dadurch weniger Daten durch den Uplink-Kanal der xDSL-Internetverbindung. Darüber hinaus lohnt es sich sich analog zum Maxthon Browser in etlicher Hinsicht, die gebotenen Features zu erforschen. Die Lesezeichen lassen sich etwa oben ausblenden und bei einem Mouseover einblenden, oder Sie platzieren sie in einer linken
Sidebar.
Im Kontextmenü von (Download-)Hyperlinks finden Sie diverses Praktisches vor: einen Download-Manager, der Dateien schneller herunterlädt; eine Link-Vorschau der referenzierten Webseite, die sich zur Draufsicht in einem kleinen Pop-up-Fenster öffnet; und das Angebot einer Link-Kontrolle beim Webdienst "
VirusTotal" hinsichtlich eines möglichen Gefahrenpotenzials.
Eine Videoaufnahme-Funktion beglückt Anspruchsvolle. Das Menü oben rechts verfügt über kaskadierende Einträge, die Ihnen die "Kürzlich besuchten Seiten" und die "Meistbesuchten Webseiten" aufführen. Auf Wunsch erscheint rechts in der Adressleiste eine "Suchmaschinen-Schaltfläche" – je nachdem, welche Suche über dieses Icon gewählt wurde, recherchieren Sie bei einer Suchworteingabe in die Adressleiste mit Bing, Google, Yahoo oder DuckDuckGo. Diese Schaltfläche bauen Sie optional zu einem richtigen Eingabefeld in der Manier des Pendants von Mozilla Firefox oder Opera aus.
Das Kontextmenü von Tabs befähigt Sie, für Webseiten Aliase zu definieren. Geben Sie diese URL-Kurzformen/-Substitute in die Adressleiste ein, steuern Sie damit die gewünschten Internetpräsenzen an; der Surf-Client löst die gestauchten Referenzierungen zu richtigen URLs auf.
Ein weiteres Turbo-Tool ist der Brave Browser, der mit seinem Webseiten-Lesemodus "
SpeedReader" bis zu 27-mal flottere Surf-Sessions verspricht.
DuckDuckGo Browser: Funktional schlankes Surf-Tool
Der mit einem Enten-Logo ausgestattete
DuckDuckGo Browser(bereitgestellt von einem gleichnamigen Suchmaschinen-Anbieter) bietet einen eigenen Player für
YouTubenebst einer
DSGVO-Cookie-Consent-Banner-Unterdrückung. So, wie Ghostery und DuckDuckGo eigene Suchmaschinen betreiben, so unterhält auch Tempest einen solchen Dienst – und offeriert den
Tempest Browser.
Blisk Browser: Simuliert verschiedene Nutzer-Geräte
Wollen Sie zu Testzwecken herausfinden, wie eine aufgerufene Webseite auf einem bestimmten Endgerät aussieht, quetschen Sie diese in ein entsprechendes Display: Eine solche Simulation gelingt Ihnen beim
Blisk Browserper Klick auf das Developer-Mode-Symbol oben links. Es stehen Devices hinsichtlich iOS, Android, Tablet und Desktop bereit.
Sidekick Browser: Für Produktivität und Ablenkungsfreiheit
Laut seinem Anbieter ist der
Sidekick Browserdreimal schneller als Google Chrome, dank einer Tab-Suspendierung und wegen Speicheroptimierungen. Es ist zu bezweifeln, dass das stimmt. Dennoch sind die Ansätze gut: In einer linken Sidebar finden sich Symbole zu Web-Apps/-Diensten wie Slack, WhatsApp oder Gmail ein, die Sie per Klick auf diese Verlinkungen erreichen.
Der Hotkey Strg-Umschalt-F schaltet in einen Fokus-Modus um und blendet die Tabs in der Tab-Leiste aus, sodass Sie sich auf die Arbeit in der gegenwärtig geladenen Registerkarte konzentrieren können.
In einem Einstellungen-Overlay-Dialog, per Klick auf das Schraubensymbol unten links zu erreichen, sehen Sie unter "Tab Suspender", wie viel freies RAM durch Tab-Ruhezustände gewonnen wurde. Unter "Distraction Blocker" legen Sie dort überdies fest, an welchen Wochentagen und in welcher Zeitspanne (Von-Uhrzeit und Bis-Uhrzeit) der Aufruf welcher Website auf jeweils welche Webseite umgeleitet werden soll; so lässt es sich vermeiden, in der Arbeitswoche Spaß-Internetseiten zu besuchen, und Sie gelangen automatisch auf produktiv verwendbare Sites.
Carbonyl: Surfen in der Kommandozeile
Ein Browser nicht nur der etwas, sondern der fundamental anderen Art ist Carbonyl: Er läuft in der
Kommandozeile. Unter Windows ist die Inbetriebnahme dieses Linux-Programms möglich, wenn Sie vom
WSL(Windows Subsystem for Linux) Gebrauch machen.
Wer Linux in Reinform nutzt, kann Carbonyl ebenfalls verwenden. So jemand sollte auch FireDragon ausprobieren, das ebenso wie Midori ein Fork des Floorp Browsers ist. FireDragon gibt es nur für Linux, nicht für Windows.